Sagenschatz des Kreises Peine
nach dem Buch von Robert Bartels
aus dem Jahr 1956


Landkreis Peine

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PAZ_12.08.2006
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Die Kornhexe

Zwischen den schlanken Halmen der Roggen-, Weizen- und Gerstenfelder locken die blauen Blüten der Kornblume, leuchtet der Klatschmohn und blüht die Kornrade.

Wenn nachmittags die Kinder ins Feld eilen oder die Gänse auf den Graswegen hüten, ist die Versuchung groß, der Lockung zu folgen und viele der lieblichen Blüten zu pflücken. Aber sie wagen sich an die Blumen in den Ährenfeldern nicht heran. Sie fürchten die Kornhexe, auch Rahlfrau genannt. Lieber pflücken sie dicke Sträuße von Vergißmeinnicht oder binden Kränze aus Marienblumen, mit denen sie ihre blonden Flachsköpfe schmücken.

Einst waren aber doch einmal zwei Lengeder Jungen vom Wege ab in das Kornfeld des Bauern Hansen gesprungen. Sie hatten dem Locken der bunten Blüten nicht widerstehen können. Dabei zertraten sie viele der hochstengeligen Ähren, die in voller Pracht im Winde wogten. Auf einmal bewegten sich die Halme vor ihnen weit auseinander, und vor ihnen stand eine wunderlich aussehende Frau. Ihr Gewand bestand aus Kornraden, weshalb sie ja Rahlfrau genannt wird. Ihre Zöpfe waren aus lauter Kornblumen geflochten. Auf ihrem Kopfe trug sie einen Kranz aus leuchtend rotem Klatschmohn. Die Kinder erschraken vor der Kornhexe und wollten flüchten. Es ging jedoch nicht. Der böse Blick der Frau bannte sie, so daß sie kein Glied rühren konnten. Die Angst schnürte ihnen die Kehle zu, daß sie keinen Schrei ausstoßen konnten. Nun faßte sie die Kornhexe und drückte sie an ihre Brust. Sie mußten ihre schwarze Milch trinken. Darauf war die Rahlfrau so rasch verschwunden, wie sie gekommen war. Den Kindern aber blieb durch die schwarze Milch das Blut ganz vergiftet. Wer sie erblickte, der erschrak gewaltig; denn sie waren schwarz wie Mohren und blieben es bis zur nächsten Ernte. Da half keine Seife, keine Salbe und keine Medizin!

Nie wieder setzten diese beiden Jungen ihre Füße in ein Kornfeld, das könnt ihr mir gewiß glauben!

Titel in Alphabetischer Reihenfolge:

„Ahrens Kamer“ im Woltorfer Holze
Das weiße Gespenst
Der Amboß von Edemissen
Der Berggeist
Der Bote der Fischkönigin
Der Bussekater
Der Butzemann
Der Frosch von Hohenhameln
Der Glockenstein
Der Gluhschwanz
Der Hakemann
Der Halvesser Teich
Der Haßjäger
Der Herzberg früher und heute
Der Höllenhund
Der Kampf der Riesen
Der Kornhase
Der Moorkerl
Der nächtliche Pflüger im Wendesser Moor
Der Pferdeschinder vom Escheberg
Der Riese und der Doppelkirchturm von Hohenhameln
Der Schatz im Hügelgrab auf der Wehnser Horst
Der Schatz im Kesselloch
Der Schimmel des Waldkönigs
Der Schmuggler und die Tückeboten
Der Speerbaum oder Schildbaum
Der Spuk an der Schwarzwasserbrücke
Der Spuk auf dem Bärenkampe
Der spukende Ochse
Der Waldkönig
Die Eule zu Peine
Die Gründung der Horststiftung
Die Gründung des Dorfes Wehnsen
Die Kirche von Hohenhameln als Stiefelknecht
Die Kniekuhlen
Die Kornhexe
Die Lüchtenkeerls
Die Rachegeister
Die Riesenspuren von Edemissen
Die Riesensteine von Groß Solschen
Die Walpurgisnacht
Die Wunderblume von Edemissen
Die Zwerge im Dedenhäuser Wallberge
Die Zwerge im Wohlenberge
Kükens Wiese
Quellen - Sagen
Raubritterburg
Rechtsstreit
Spuk

Teufelsküche
Versunkenes Schloß
Versunkene Reiter
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